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Erklärung der Fachbegriffe (Lexikon): B

Bruttogeschoßfläche, Bruttogrundrissfläche, BGF

Die Bruttogeschoßfläche oder Bruttogrundrissfläche (BGF) ist die Summe (Gesamtheit) aller einzelnen Geschoßflächen, die aus den Außenabmessungen (äußeren Begrenzungen) der einzelnen Geschoße ermittelt wurde. Äußere Begrenzung heißt in diesem Zusammenhang inklusive Verputz oder Oberflächenverkleidung, also nicht nur Rohbaumaß. Im Unterschied zur Nettofläche oder zur Wohnnutzfläche sind also alle Wände enthalten.

Als Abschätzung kann die Bruttofläche eines Geschoßes mit der Anzahl der Geschoße multipliziert werden. Etwas anders verhält es sich bei ausgebauten Dachgeschoßen, da unter niedrigen Dachschrägen nicht die volle Grundfläche genutz werden kann. Hier wird bei der Berechnung der Bruttogeschoßfläche mit einem Faktor abgemindert.

Die genauen Richtlinien zur Berechnung der BGF können der ÖNORM B 1800 entnommen werden. Weiters sind in dieser Norm u.a. die Nettogrundrissfläche und die Nutzfläche definiert.

Blockheizkraftwerk

In kleinen Anlagen (bis zu einigen MW Leistung) kommen meist sogenannte Blockheizkraftwerke (BHKW) zur Anwendung. Bei Blockheizkraftwerken treibt meist ein Diesel-, Gas- oder auch Biogasmotor einen Generator an. Die im Kühlwasser und in den Abgasen des Motors enthaltene Wärme wird gleichzeitig für Heizzwecke genutzt. In letzter Zeit wird auch die Verwendung von Brennstoffzellen als BHKW diskutiert und versucht. Ein generelles Problem für den Einsatz von BHKW in Privathaushalten ist die geringe Ausnutzung (geringe Anzahl an Volllaststunden), da nur im Winter und nur an wenigen Tagen viel Wärme benötigt wird. Zur ausschließlichen Erzeugung von Strom ohne Wärmebedarf sind BHKW üblicherweise unökonomisch und auch oft unökologisch. Diese Technik bietet sich also immer dort an, wo Wärmebedarf und Stromverbrauch ungefähr gleichzeitig anfallen (z.B. Hallenbäder, Krankenhäuser,...)

Biodiesel

Bezeichnung für Methylester aus pflanzlichen Ölen. In Österreich wird überwiegend Raps verwendet, daraus entsteht Rapsmethylester (RME). Aufgrund der zu Diesel ähnlichen Eigenschaften kann Biodiesel zum Antrieb von Fahrzeugen verwendet werden. Allerdings sind üblicherweise (relativ geringe) Modifikationen am Motor notwendig.

Biogas

Bezeichnung für ein brennbares Gas, das bei der Vergärung von organischem Material wie Pflanzen, Gülle, Hausmüll und Kompost entsteht. Unter Luftabschluß und im Dunkeln zersetzen Bakterien organisches Material in den gasförmigen Kohlenwasserstoff Methan (dem Hauptbestandteil von Erdgas), außerdem entstehen Kohlendioxid und zahlreiche andere Gase in kleinen Mengen. Vor der Verbrennung muss das Biogas deshalb üblicherweise gereinigt werden. Die Hauptbestandteile des Biogases Methan und Kohlendioxid gehören zu den Treibhausgasen, trotzdem ist Biogas klimaneutral, da nur soviel Kohlendioxid freigesetzt werden kann, wie die Pflanzen vorher aus der Luft aufgenommen haben.

Biomasse

Bezeichnung für organische Stoffe pflanzlichen oder tierischen Ursprungs, die als Energieträger genutzt werden. Im Gegensatz zu fossilen Rohstoffen zählen sie zu den erneuerbaren Energieträgern. Biomasse ist gespeicherte Sonnenenergie. Biomasse wird von Pflanzen durch den Prozeß der Photosynthese gebildet. Die dafür notwendige Energie liefert die Sonne. Wird Biomasse energetisch genutzt, bleibt der Kohlendioxid-Kreislauf weitgehend geschlossen, denn das bei der Nutzung freigesetzte CO2 wurde beim Wachstum der Pflanze aus der Atmospäre entnommen und gebunden.

Dichtheitsmessung mit Blower-Door-Test (BDT)

Ablauf der Blowerdoor-Messung (n50-Test):
In eine Tür wird ein Ventilator eingespannt und im Haus ein Unterdruck oder ein Überdruck von 50 Pascal erzeugt (entspricht einem Winddruck von etwas mehr als 30km/h). Der für diesen Druck notwenige Luftstrom wird gemessen (sogenannter "nL50-Luftwechsel"), er ist je nach Dichtheit unterschiedlich. Der gemessene Wert wird auf das Raumvolumen bezogen:
n50 = V50 / VL

Der erhaltene Wert (Einheit 1/h oder h-1) sollte bestimmte Grenzwerte nicht übersteigen. Je kleiner dieser Wert ist, desto dichter - und damit besser - ist die Gebäudehülle. Die genaue Vorgangsweise für die Durchführung ist in ÖNORM EN 13829 festgelegt.

Grenzwerte:
Ein Wert unter 3 /h ist z.B. in der ÖNORM vorgegeben und sollte jedenfalls bei jedem Hausbau eingehalten werden. Für Gebäude mit Lüftungsanlagen ist nL50 kleiner 1,5 /h vorgeschrieben. Auch dies stellt eine sinnvolle Grenze dar, da sonst zuviel Luft über die Fugen ausgetauscht wird (und der Luftaustausch über die Lüftungsanlage damit beeinträchtigt wird). Bei Passivhäusern ist der Grenzwert noch niedriger anzusetzen, das Passivhausinstitut Darmstadt schlägt als maximalen Wert 0,6 /h vor.

Blower-Door-Test nötig oder nicht?
Die Messung der Dichtheit sollte jedenfalls bei allen Leichtbauten durchgeführt werden. Gerade bei Fertighäusern wirkt sich alleine die Ankündigung des Tests manchmal auf die Qualität der Ausführung aus. Aber auch bei Massivbauten ist eine Dichtheitsmessung sehr empfehlenswert (Fensteranschlüsse, Dachausbau etc. führen immer zu potentiellen Leckagen).

Führen Sie die Dichtheitsmessung aber nicht erst durch, wenn Ihr Haus bezugsfertig ist!
Eine Dichtheitsmessung gehört dann durchgeführt, wenn die dichte Ebene (Putz bis zur Rohbetondecke, Dampfbremse,...) hergestellt wurde, jedenfalls aber noch vor der Endausfertigung. Der Test sollte also vor der Herstellung des Estrichs erfolgen, sodass allfällige Undichtheiten (z.B. an den Maueranschlüssen) noch korrigiert werden können.

Gleichzeitig lassen sich bei der Dichtheitsmessung auch die Schwachstellen entdecken. Dazu wird mittels Thermografie ein Infrarotbild des Bauteils angefertigt.

Brennstoffzelle

Technische Anlagen, bei denen Strom (und Wärme) nicht durch eine thermische, sondern durch eine chemische Reaktion erzeugt werden, bezeichnet man als Brennstoffzellen. Dabei wird immer ein wasserstoffhaltiges Gas mit Sauerstoff vereinigt. Diese Anlagen sind noch im Entwicklungs- bzw. Prototypenstadium, am weitesten ist derzeit die Forschung bei der Erdgasbrennstoffzelle fortgeschritten.

Brennwerttechnik

Unter Brennwerttechnik versteht man, dass bei der Verbrennung des Brennmaterials auch die Energie genutzt wird, die bei der Kondensation der in den Abgasen enthaltenen Restfeuchte frei wird (sog. "Brennwertkessel" oder "Kondensationskessel").

Der Brennwert (manchmal auch als oberer Heizwert oder HO bezeichnet) ist die Wärmemenge, die bei vollständiger Verbrennung eines Brennstoffs frei wird, inklusive der Verdampfungswärme des Wassers im Abgas.

Die Details:

Jeder Brennstoff weist einen gewissen Wassergehalt auf. Bei der Verbrennung entsteht also auch Feuchtigkeit (Wasserdampf), die normalerweise durch den Kamin mit den Rauchgasen abgeführt wird. Wenn die Rauchgastemperatur sehr niedrig wird (insbesondere bei ungedämmten Kaminen im oberen Teil oft der Fall), so kondensiert die Feuchtigkeit aus, was bei nicht korrosionsbeständigen Kaminen zu Schäden (Versottung) führt. Wenn man aber die Wärme, die bei der Kondensation frei wird, im Kessel ausnützt, so spricht man von Brennwerttechnik.

Der Brennwert eines Stoffes ergibt sich aus dem Heizwert sowie der latenten Energie, die in der Feuchtigkeit der Abgase steckt. Der Brennwert ist also unterschiedlich je nach Wassergehalt im Brennstoff immer etwas höher als der Heizwert. Da der Wirkungsgrad immer auf den (unteren) Heizwert HUbezogen wird, können sich dadurch (nur rechnerisch!) Wirkungsgrade über 100% ergeben.

Wann kann diese Technik eingesetzt werden?

Hauptsächlich wird diese Technik bei Gas(kondensations)kesseln angewendet, da gerade bei Gas durch Ausnutzung der latenten Kondensationsenergie eine deutliche Wirkungsgradverbesserung erzielt werden kann. Theoretisch lässt sich bei Gaskesseln eine Wirkungsgradverbesserung von 11% und bei Ölkesseln von 6% erzielen.

Die Rauchgastemperatur kann (besonders in der Übergangszeit) sehr niedrig werden (bis herunter auf 40°C), und die bei der Kondensation der Feuchtigkeit in den Rauchgasen entstehende Wärme wird für die Beheizung des Hauses genutzt. Weil durch diese Technik sehr niedrige Vorlauftemperaturen möglich sind und der Kessel daher in weiten Bereichen mit hohem Wirkungsgrad arbeitet, sind Brennwertgeräte aus energietechnischer Sicht sehr empfehlenswert.

Rahmenbedingungen

Notwendig ist ein korrosionsbeständiger Kamin (in bestehende Kamine wird meist ein Edelstahlrohr mit kleinerem Durchmesser eingezogen). Weiters wird ein Kanalanschluss für das Kondensat benötigt. Je nach Kesselleistung ist auch manchmal eine Kondensatneutralisiation nötig. Brennwertkessel enthalten weiters einen Kondensationswärmetauscher und mechanische Abgasführungen (Ventilator) oder Gebläsebrenner. Ideal ist die Kombination mit einem Niedertemperatur-Wärmeabgabesystem.

 


























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